Wie wichtig eine fachgerechte und flächendeckende Kindertagesbetreuung ist scheint unbestritten, dennoch besteht genau hier ein Defizit.
Seit 2012 berichtet u.a. das Jugendamt jährlich über den Bestand und den zu erwartenden Bedarf von Betreuungsplätzen, jedoch wurde bis Dato ein Mangel an Erzieher nicht quantifiziert.
„Der Ausbau der Kinderbetreuung ist eine Aufgabe von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Dazu gehört aber auch fachlich ausgebildetes Personal. Hier wurde sowohl im Bezirk als auch auf Senatsebene viel zu lange weggeschaut“ sagte der Bezirksverordnete Müller (AfD).
Nach Einschätzungen des Bezirksamtes und der Berechnungen der Senatsverwaltung wird der Fachkräftebedarf in Spandau deutlich ansteigen. Die aktuellen Prognosen der Senatsverwaltung gehen von einem Mehrbedarf von rund 23% für die kommenden Jahre aus, dies geht aus einer kleinen Anfrage der AfD hervor.
Alle Spandauer Kinder haben einen Anspruch auf eine erstklassige Betreuung. Zur besseren Kinderbetreuung muss das geeignete Personal gefunden und zusätzlich neues Personal ausgebildet werden. Hierzu ist es nicht nur zwingend erforderlich die Entlohnung zu verbessern, auch die Rahmenbedingungen der Ausbildung zum/zur Erzieher/in müssen attraktiver gestaltet werden.
“Hier müssen unbedingt Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, um die Ausbildung zum/zur Kindertagesbetreuer/in attraktiver zu gestalten” so Müller weiter.
Aktuell erfolgt eine reguläre schulische Ausbildung ohne Vergütung. Vor diesem Hintergrund scheint es offensichtlich, dass die vergütungsfreie Ausbildung einen wichtigen Faktor möglicher Interessenten darstellt, sich nicht für diesen Berufsweg zu entscheiden.
Fraktion der AfD in der BVV-Spandau, den 06. April 2017