Die AfD-Fraktion in der BVV Spandau fordert, dass das Bezirksamt Spandau die Gendersprache in Wort und Schrift sowohl im Binnenschriftverkehr der Behörde als auch in der öffentlichen Kommunikation untersagt und ausschließlich die amtliche deutsche Rechtschreibung verwendet. Einen entsprechenden Antrag hat die AfD-Fraktion bei der Juni-Sitzung in der BVV gestellt. „Aus rein ideologischen Gründen soll der Mehrheit von einer Minderheit die Gendersprache aufgezwungen werden. Die Sprache wird künstlich erschwert, sowohl im Schriftlichen als auch im gesprochenen Wort. Je nach Umfrage lehnen drei Viertel der Bevölkerung das Gendern ab. Es stört das flüssige Lesen, und bei gesprochenem Gendersprech bekommt man selbst als Zuhörer einen Schluckauf“, begründete der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Dieter Meckelein den Antrag.
Rechtssicherheit statt Gender-Sprache
Im Interesse der Rechtssicherheit sei „zwingend ausschließlich Amtsdeutsch in Wort und Schrift“ anzuwenden. Die Verwendung von Wörtern, die der amtlichen Rechtschreibung fremd sind, führe zu Rechtsunsicherheit, „zumal durch die Verwendung einer Vielzahl unterschiedlicher Schreibweisen.“ Daraus resultiere auch „eine deutlich erschwerte Lesbarkeit entsprechend abgefasster Schriftstücke“. Das Risiko einer Fehlinterpretation erhöhe sich, da die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen abgelenkt werde. Je nach Art des Genderns führe dies zu einer Verlängerung von Texten, ohne dass dadurch ein zusätzlicher Informationsgehalt transportiert werde. „Mithin können in vorgegebener Redezeit weniger Informationen vermittelt werden, und schriftliche Texte werden unnötig aufgebläht mit der Folge zusätzlichen, Umwelt und Ressourcen belastenden Papier- und Tonerverbrauchs“, heißt es in der Antragsbegründung der AfD-Fraktion.
Gendern ist absurd und interessiert die Bürger nicht
„Gendern ist nicht das Thema, das die Bürger draußen auf der Straße interessiert. Die haben, mit Recht, andere Sorgen. Selbst Gregor Gysi von den Linken empfiehlt seiner Partei, sich nicht mit Nischenthemen wie der geschlechtergerechten Sprache zu verzetteln“, betont Dieter Meckelein. Wie absurd das Ganze sei, sehe man auch daran, „mit welch blindem Wahn bisweilen zu gendern versucht wird, da gibt es SteuerInnenzahler, da werden Tiere gegendert – der Tagesspiegel schrieb mal Nachtigallinnen – oder englische Wörter oder sächliche Wörter wie das Mitglied, das schon aufgrund seines grammatikalischen Geschlechts dem Gendern nicht zugänglich ist“, so Meckelein.
Altparteien lehnen AfD-Antrag ab
Der Antrag der AfD-Fraktion, in dem gefordert wurde, dass das Bezirksamt Spandau die Gendersprache in Wort und Schrift untersagt, und ausschließlich die amtliche deutsche Rechtschreibung verwendet, ist von den Altparteien in der Juni-Sitzung der BVV abgelehnt worden. „Damit haben die Vertreter der etablierten Parteien gezeigt, dass ihnen Gender-Ideologen wichtiger sind als eine verständliche Kommunikation mit den Spandauer Bürgern. Wir von der AfD werden selbstverständlich weiter normales Deutsch sprechen. Die wirre Gender-Sprache hat bei uns keine Chance“, erklärt Meckelein.