In der BVV am 18. Oktober stimmte die Koalitionsmehrheit von Linken, Grünen und SPD für einen Prüfantrag, der die Umbenennung des Weges zur Zitadelle in Wladimir-Gall-Weg zum Inhalt hatte.
Die Konsensparteien, allen voran die Linken, wollen mit dieser Umbenennung den „Retter von Spandau“ für dessen Verdienste ehren. Doch welchen Anteil hatte Gall an der kampflosen Übergabe der Zitadelle?
Diese Frage ist auch heute noch unter Historikern sehr umstritten.
Jedoch, wie so oft bei den Linken, wird hier das ideologische Kalkül deutlich.
Jene die die Verdienste Galls würdigen wollen, aber jene von Thümen (Retter von Spandau 1813) nicht, haben nicht das Wohl der Gesamtheit, sondern gruppenbezogene Interessen im Auge.
Die Umbenennung in Wladimir-Gall-Weg, und die fehlende Anerkennung der Leistungen wie die von August von Thümen, wird hier zur parteipolitischen Knetmasse, um eigene ideologisch begründete Ansichten in der Öffentlichkeit anzubringen. Gegen diese Art der Geschichtsinstrumentalisierung hat die Forscherobjektivität keine Chance.
Die Versuchung ist groß, das geschichtliche Bewusstsein der Menschen mit Teilwahrheiten, Einstellungen und Verfälschungen zu manipulieren, um sie in die von ihnen gewünschte Richtung führen zu können. Immer wieder gibt es politische Parteien und Gruppierungen die vielfach versuchen, die Geschichte selektiv in der Perspektive ihrer Ideologie zu sehen und entsprechenden Druck auf die Geschichtsschreibung auszuüben. Hierbei sind die radikalen Kräfte am linken Rand federführend, die Geschichtsverfälschung im Sinne einer freiheitsfeindlichen Ideologie voranzutreiben.